Donnerstag, 16. Mai 2019
Träume, 16. Mai 2019
Von meiner Schwester geträumt, die im ersten Stock extrem wütend war, weil sie alleine das Mittagessen für uns alle zubereiten musste, oder zumindest das Gefühl hatte das tun zu müssen. Ich war im Untergeschoss mit meinem Bruder. Ich hörte sie da oben rumstampfen und motzen, sie müsse immer alles alleine machen, keiner kümmere sich, es kotze sie so dermaßen an.
Ich versteckte mich im Klo, als sie die Treppe runterkam, hatte die Hand auf meine Brust gelegt und flüsterte mir mantraartig zu: love and faith, love and faith.

Kaum jemand anderes bringt mich so aus der Ruhe, seit jeher glaube ich. In drei Tagen wird sie in Neuseeland landen. Wir werden hier am anderen Ende der Welt Schwesternzeit haben.

***

Von Geistern geträumt, die im Obergeschoss dieses alten Hauses lebten, es war ein Hotel wie das Hotel New Hampshire von John Irving. Ich wusste das schon länger mit den Geistern. Ich ging hoch, als ich das alte Klavier spielen höre. Einer der noch Lebenden, ich glaube ein Verwandter einer der Toten, saß am Klavier. Ein älterer, wohl gekleideter Herr, er spielte ernst vergnügt. Ich glaube er trug eine Fliege. Ich hing am hölzernen Türbalken, lugte um die Ecke, er sah auf und lächelte mich an. Dann stieß ich die Küchentür auf, wo die beiden Geister waren, eine Frau und noch jemand. Wir unterhielten uns über ihre Todesumstände und dass sie einmal im Jahr wiederkehrten um hier rumzugeistern. Sie erzählten, warum sie nicht in Frieden gehen konnten. Sie waren freundlich, ich mochte sie. Die Frau, sie war sehr alt, sie geisterte hier seit vielen Jahren, erzählte wie sie früher die Katze herumkuschte, kusch kusch und dann sagte sie einen Spruch und die Katze lernte wie man Türen öffnet, kusch kusch. Ich war in der modernen Wohnung, hundert Jahre später und sah eine Katze aus dem Wäschekorb lugen. Kusch kusch, sagte ich und dann den Spruch. Er klang polnisch. Etwas in der Katze erinnerte sich, ein Ahnengedächtnis, kusch kusch. Als wir uns später auf dem Balkon ausgeschlossen hatten, öffnete sie uns die Tür. Meine Freunde waren irritiert und ich lächelte.

Geister und Katzen. Jetzt hast du auch das erlebt, dachte ich.